Doch dieser kann seine Verfolger abschütteln und entkommt aus England, allerdings nicht ohne Inspektor Milton zuvor die Krone zuzusenden, als Gegenleistung für die Rettung vor dem Strick. Denn inzwischen verfolgt Kriminal neue Ziele...

Trotzdem überraschte die frühe Umsetzung des Stoffs in einem Film, denn was in den Comicheften zumindest eingeschränkt möglich war, konnte noch nicht auf die Leinwand gebracht werden. Umberto Lenzis Drehbuch auf Basis des Comics merkt man diesen Kompromiss zugunsten einer Kinoverträglichkeit entsprechend deutlich an, denn "Kriminal" orientierte sich mehr an der erfolgreichen Welle der James Bond-Filme, als an der Originalvorlage. Das beginnt schon bei dem Skelett - Kostüm, dem eigentlichen Markenzeichen des "Kriminal", dass hier nur selten und unmotiviert verwendet wird. Schon gar nicht zu einem Inkognito, denn jedes Mal, wenn Kriminal (Glenn Saxson) es benutzt, zieht er sich die Maske vom Kopf.


Der Grund dafür liegt ausgerechnet in dem stilistischen Element, das den Film noch heute, über den 60er Jahre Zeitgeist hinaus, ansehenswert macht. Trotz aller Glättung der originalen Comicvorlage, macht auch Lenzis Film kein Geheimnis daraus, dass Kriminal ein Verbrecher ist, der zum eigenen Vorteil rücksichtslos mordet. Anders als „Fantomas“, und schon gar nicht vergleichbar mit James Bonds Gentleman – Rolle, bleibt die Identifikation mit dem Protagonisten schwierig. Schon durch den Verzicht auf historische Hintergründe der Hauptperson, fehlt eine moralische Differenzierung seiner Handlungen. Sein Wunsch, die Juwelen zu stehlen, basiert ausschließlich auf dem Gedanken einer Bereicherung.

Wenn Lenzi tatsächlich eine Art italienischer Bond entwickeln wollte, stellt sich die Frage, warum er ausgerechnet die Comicvorlage „Kriminal“ dafür wählte. Dessen Intelligenz und Erfolg bei den Frauen, waren nur äußerliche Parallelen, genauso wie seine englische Herkunft, die hier wenig authentisch umgesetzt wurde. Der Film glänzt dagegen mit Lenzis Fähigkeit zur coolen Inszenierung und einem Drehbuch, das seine Herkunft doch nicht vollständig verleugnen kann. Aus heutiger Sicht wirkt die ambivalente Gestaltung des Protagonisten, die sich nicht an einen - auch noch heute üblichen – Moralkodex hält, mutig.
"Kriminal" Italien, Spanien 1966, Regie: Umberto Lenzi, Drehbuch: Umberto Lenzi, Max Bunker (Comic), Darsteller : Glenn Saxson, Helga Liné, Andrea Bosic, Ivano Staccioli, Maria Luisa Rispoli, Laufzeit : 93 Minuten
weitere im Blog besprochene Filme von Umberto Lenzi:
"Paranoia" (1970)
"Milano odia: la polizia non può sparare" (1974)
"Il giustiziere sfida la città" (1975)
"Milano odia: la polizia non può sparare" (1974)
"Il giustiziere sfida la città" (1975)
"Roma a mano armata" (1976)
"Il trucido e lo sbirro" (1976)
"La banda del gobbo" (1978)
"Incubo sulla città contaminata" (1980)
1 Kommentar:
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