Als Luca (Isarco Ravaioli), der Neffe des Gutsbesitzers, mit Francesca (Tina Gloriani), der er zuvor einen Heiratsantrag machte, und Louisa (Hélène Rémy) vor einem Sturm in die falsche Richtung fliehen, sind sie gezwungen, in einer seit Jahrhunderten verwaisten Burg Zuflucht zu suchen. Doch zu ihrer Überraschung werden sie dort freundlich von Contessa Alda (María Luisa Rolando) empfangen, die durch ihren Diener Herman (Walter Brandi) Tee servieren lässt...

Die Kamera lässt ihren Blick über ein Panorama streichen, dessen aufsteigende Nebelschwaden im ersten Licht der Morgensonne glänzen. Die Magd Brigita geht in der noch vorhandenen Dunkelheit zu einem Wasserfall, um ihren Eimer zu füllen. Auf dem Rückweg wirft ihr ausgeprägt geformter Körper einen langgezogenen Schatten auf eine Anhebung, die kurz danach von einem anderen Schatten verfolgt wird. Nachdem das Monster über sie hergefallen ist, eilen die Landarbeiter der schreienden Frau zu Hilfe, kommen aber zu spät und können die Bewusstlose nur noch zum Haus des Gutsbesitzers, genannt "Der Professor" (Pier Ugo Gragnani), bringen.

Diese Macht interessiert Polselli in seinem Film weniger, denn selten wurde ein Vampir ungefährlicher und lächerlicher dargestellt. Stattdessen liegt bei ihm das Schwergewicht auf der sexuellen Komponente. Das zeigt sich schon vordergründig an der großen Schar der weiblichen Darsteller, die als Tanztruppe etwa eine Minute lang versucht, den Eindruck eines klassischen Balletts vorzutäuschen, glücklicherweise aber schnell in Jazz - Dance - artige Bewegungen verfällt, denn Polsellis Intention liegt eindeutig in der Darstellung erotischer Bewegungen in eng geschnittenen Trikots - der Verzicht auf Nacktheit ist dabei einzig der Zeit um 1960 geschuldet.



"L'amante del vampiro" Italien 1960, Regie: Renato Polselli, Drehbuch: Renato Polselli, Guiseppe Pellegrini, Ernesto Gastaldi, Darsteller: Hélène Rémy, Maria Luisa Rolando, Tina Gloriani, Walter Brandi, Isarco Ravaioli, Laufzeit: 83 Minuten
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