Für ihn war der Weg zur "Sexy"-Variante vorgezeichnet - den

Für ihn war der Weg zur "Sexy"-Variante vorgezeichnet - den
Ein Rückblick in die Entstehungsphase der "Commedia sexy all'italiana"

Montag, 31. Dezember 2012

Sugar Colt (Rocco - Der Mann mit den zwei Gesichtern) 1966 Franco Giraldi


Inhalt: Tom Cooper (Jack Betts) leitet ein Institut, in der er den Damen der Gesellschaft das Schießen beibringt. Als charmanter Gastgeber sorgt er nicht nur für den richtigen Umgang mit der Waffe, auch sonst pflegt er Konversation auf hohem Niveau. Entsprechend wenig begeistert reagiert er auf den Besuch seines alten Bekannten, dem Detektiv Pinkerton, der ihn an seine Vergangenheit als Revolverheld Sugar Colt erinnert, um ihn zu bitten, das Verschwinden eines Soldaten-Bataillons zu untersuchen.

Auch als er erfährt, dass der Vater eines der Soldaten an Pinkerton herangetreten war, weil er nicht in der Lage ist, das geforderte Lösegeld von 50.000 Dollar für seinen Sohn zu bezahlen, lehnt er den Job ab. Aber dann wird er Zeuge, wie ein Mann Pinkerton und seinen Klienten kaltblütig auf der Straße erschießt. Verkleidet als Arzt macht er sich auf den Weg nach "Snake Valley", den Ort, den Pinkerton ihm noch kurz vor seinem Tod verriet, ohne zu ahnen, in welche Gefahr er sich begibt...


Der Weg von Regisseur Franco Giraldi zum Italo-Western war von Beginn an geebnet, denn begonnen hatte er als Regie-Assistent von Sergio Corbucci bei "Massacro al Grande Canyon" (Keinen Cent für Ringo, 1964) und Sergio Leones "Per un pugno di dollari" (Für eine Handvoll Dollar, 1964), bevor er mit  "Sette pistole per i MacGregor" (Sieben Pistolen für McGregor) noch unter dem Pseudonym Frank Garfield seinen ersten Film als Regisseur verantwortete, zusammen mit den Darstellern Robert Woods und Fernando Sancho, sowie den Drehbuchautoren Fernando Di Leo, Ducio Tessari und Enzo Dell'Aquila - eine illustre Versammlung.

Dagegen wirkt die Besetzung seines ersten eigenständigen Films "Sugar Colt" (Rocco - der Mann mit den zwei Gesichtern), zu dem er auch das Drehbuch schrieb, vordergründig wenig spektakulär. Der Amerikaner Jack Betts wurde erstmals als Hauptdarsteller für einen europäischen Western besetzt, Soledad Miranda und Gina Rovere ("Adua e le compagne" (Adua und ihre Gefährtinnen, 1960)) waren zwar sehr attraktiv, gehörten aber nicht zur ersten Garde der Darstellerinnen. Nur Fernando Di Leo war als Drehbuchautor mit an Bord geblieben, dafür beteiligte sich diesmal mit Sandro Continenza ein im Genre schon erfahrener Autor ("Los pistoleros de Arizona" (Die Gejagten der Sierra Madre, 1965). Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb gelang mit "Sugar Colt" ein bis heute origineller, stilbildender Film, dessen Story deutlich aus dem Genre-Einerlei herausragt.

Allein schon der Titel "Sugar colt“ vermittelt die Zweideutigkeit eines Films, der die komischen und ernsten Elemente nicht verzahnt oder abwechselnd bedient, sondern sie zu einer Einheit werden lässt. Dem hat auch der deutsche Titel Rechnung getragen, aber „Rocco“, der im Original Tom Cooper, genannt „Sugar Colt“, heißt, hat keine zwei Gesichter, sondern vielfältige Eigenschaften. Zu Beginn ist er der charmante Gastgeber eines Etablissements, in dem er den Damen der Gesellschaft das Schießen beibringt, dann, nachdem er Zeuge des Mordes an seinem alten Freund, dem Detektiv Pinkerton, wurde, übernimmt er doch den Auftrag, den er zuvor abgelehnt hatte. Er begibt sich in der Verkleidung des Arztes Dr.Cooper nach „Snake City“, wo er die entführten Soldaten einer Einheit für „Scharfschützen“ vermutet. Als bebrillter Intellektueller wird er von den Cowboys schikaniert und zusammengeschlagen, aber als er, nur mit einer langen Unterhose bekleidet, wieder in den Saloon zurückkehrt, um im fairen Boxkampf seine Gegner zu besiegen, lacht am Ende Keiner mehr. Selbst als er sich letztlich als Revolverheld „Sugar Colt“ outet, bleibt er noch der geistreiche, charmante Tom Cooper – eine Paraderolle für Jeck Betts.

Auch die Handlung bleibt im Ungewissen, sich immer auf dem schmalen Grat zwischen bester Unterhaltung und tragischen Momenten befindend, begleitet von der großartigen Musik Bacalovs, die zwischen einem fulminantem, emotionalen Thema und amüsantem Flötenspiel wechselt. Zu Beginn wird eine Einheit der Nordstaaten, die sich nach dem Ende des Bürgerkriegs auf dem Heimweg befindet, von ihrem Captain verraten, der seine Geldgier aber mit dem Tod bezahlt. Die dem Anschlag entkommenen jungen Männer werden Gefangen genommen und nur gegen ein Lösegeld von 50.000 Dollar frei gelassen. Wer den Plan verrät, wie der Vater eines der Soldaten, der den Detektiv Pinkerton beauftragen wollte, wird genauso mit dem Tod bestraft, wie Soldaten, deren Väter nicht zahlen können. Das Cooper sich als scheinbar harmloser Trottel in die Höhle des Löwen wagt, erinnert an das Motiv in „Il ritorno di Ringo“ (Ringo kommt zurück, 1965), als sich Giuliano Gemma als mexikanischer Landarbeiter verkleidet, um die Lage auszuspionieren, aber Betts Rolle ist abwechslungsreicher und aktiver, immer im charmanten Clinch mit der hübschen Josefa (Soledad Miranda) und der Saloon-Chefin Beth (Gina Rovere), sowie ständig seine Umgebung provozierend, die ihm an den Kragen will.

Die Figur des „Sugar colt“ ist in ihrer mehrdeutigen, sprachlich intensiven Anlage ein Gegenentwurf zum im selben Jahr erschienenen Pistolero „Django“, obwohl seine Fähigkeiten mit dem Schießeisen gleichwertig sind und die Banditen keinen Deut gnädiger oder harmloser daher kommen. Doch stilbildend für viele spätere Western wurde der schwarz gekleidete, desillusionierte Einzelgänger, während sich „Sugar colt“ mehr auf der Linie eines Giuliano Gemma in „Una pistola per Ringo“ (Eine Pistole für Ringo, 1965) befindet, allerdings erwachsener und charakterlich komplexer. Das unterscheidet ihn auch deutlich von den später von Terence Hill verkörperten Typen, denn „Sugar Colt“ ist noch ein ernsthafter Italo-Western und trotzdem gegen die Erwartungshaltung entworfen – eine sehr empfehlenswerte Wiederentdeckung.

"Sugar Colt" Italien, Spanien 1966, Regie: Franco Giraldi, Drehbuch: Franco Giraldi, Sandro Continenza, Fernando Di LeoDarsteller : Jack Betts, Soledad Miranda, Gina Rovere, Giuliano Raffaelli, Erno Crisa, Laufzeit : 95 Minuten

Freitag, 28. Dezember 2012

Le salaire de la peur (Lohn der Angst) 1953 Henri-Georges Clouzot


Inhalt: Jo (Charles Vanel) steigt an einem einsam gelegenen Ort in Südamerika aus dem Flugzeug, wo es ihn gegen seinen Willen hin verschlagen hat. Der mittellose Mittfünfziger ist gescheitert und kann sich in den USA nicht mehr sehen lassen, weshalb ihm auch sein Kontakt zu Bill O’Brien (William Tubbs), einem Ingenieur der nahe gelegenen Ölfirma, nicht mehr viel nützt, der für den alten Bekannten keine Verwendung hat. Trotzdem gibt er sich in dem herunter gekommenen Ort selbstbewusst und weltmännisch und stellt damit den Kontakt zu Mario (Yves Montand) her, einem jungen Mann, der wie er aus Paris stammt und der es sich in der Einöde gut eingerichtet hat.

Ihre Gespräche und die der meisten hier gestrandeten Männer werden davon bestimmt, es wieder in ihre alte Heimat zurück zu schaffen, wo sie von einem besseren Leben träumen. Als die Ölfirma vier Männer sucht, die zwei mit Nitroglyzerin beladene LKWs zu einer havarierten Pipeline fahren sollen, scheint sich diese Chance zu bieten, aber der Job stellt sich nicht nur als gefährlich heraus, bezahlt werden soll zudem nur die zuerst ankommende Besatzung. Obwohl Jo für diesen Job zu alt ist, versucht er noch einmal seine Beziehungen spielen zu lassen…


Henri-Georges Clouzot hatte schon während des 2.Weltkriegs mit „Le corbeau“ (Der Rabe, 1943) ein frühes Genre-Werk vorgelegt, das wegen seiner zynischen Betrachtung der menschlichen Sozialisation viel Kritik erfuhr, auch weil es für das Filmstudio der deutschen Besatzungsmacht, „Continental“, entstanden war. Nach dem Krieg wurde Clouzot deshalb mit einem lebenslänglichen Berufsverbot belegt, dass stillschweigend - dank prominenter Befürworter wie Jean-Paul Sartre - nach zwei Jahren und mit den Dreharbeiten zu „Quai des Orfèvres“ (Unter falschem Verdacht, 1947) beendet wurde, einem innerhalb Clouzots Werk eher menschenfreundlichen Film. Nicht nur wegen des wenig differenziert betrachteten Vorwurfs als Kollaborateur – Clouzot wurde in dieser Hinsicht von allen politischen Seiten angegriffen – auch seine kritische Sichtweise der menschlichen Psyche war in einem Nachkriegsfrankreich wenig gefragt, dass mit den eigenen Sünden während der Nazi-Zeit nicht konfrontiert werden wollte.  

Das ließ übersehen, dass Clouzot das Innenverhältnis seiner Protagonisten, das meist von Herrschsucht, Selbstüberschätzung, Feigheit und Verrat geprägt war, in einen sehr spannend aufgebauten Kontext einfügte, der das heutige Actionkino vorwegnahm. Zwar verfügt die Ausgangssituation in „Le Salaire de la peur“ (Lohn der Angst) auch über kritisches Potential – ein herunter gekommener Ort in Südamerika, dessen Bewohner in Abhängigkeit von einem us-amerikanischen Ölmulti leben, der in der Nähe eine moderne Raffinerie betreibt – noch wichtiger war für Clouzot aber ein realistisches und schlüssiges Szenario für seine Story. Diese erfüllte in ihrer einfach strukturierten Anlage jede Voraussetzung für einen spannenden Thriller. Nach einer Havarie an einer Öl-Pipeline kann der entstandene Brand nur mit einer Sprengung eingedämmt werden, wofür Nitroglyzerin benötigt wird. Der Transport an den Unfallort stellt sich als äußerst heikel heraus, da für ein solches Gefahrengut nur zwei ungeeignete Lastwagen zur Verfügung stehen. Der empfindliche Sprengstoff wird ohne besondere Vorkehrungen auf der Ladefläche vertäut, während sich die Straße zum Zielort als eine mit Schlaglöchern versehene unbefestigte Piste erweist.

Normalerweise ließe sich Niemand auf einen solchen Job ein, besonders da die Ölgesellschaft bewusst zwei LKW-Besatzungen verpflichten will, von denen nur die zuerst ankommende bezahlt wird. Innerhalb dieses Mikrokosmos betont Clouzot ein kapitalistisches Prinzip – dank eines großen Angebotes an Arbeitskräften, die dringend Geld benötigen, um ihrer ausweglosen Situation zu entkommen, kann sich der Arbeitgeber nicht nur miserable Arbeitsbedingungen erlauben, er erhöht noch zusätzlich den Druck, indem er eine Art Wettbewerb ausruft. Die zwei LKW verdoppeln nicht nur die Chance, dass Einer von ihnen am Ziel ankommt, ohne dass die Ölgesellschaft dafür mehr Geld ausgeben muss, sondern fördern auch die Konkurrenz unter den Fahrerteams. Die strenge Auslese unter den vielen Bewerbern und die ausdrückliche Warnung vor dem hohen Risiko unterliegen keinen sozialen Kriterien, sondern sollen die Wahrscheinlichkeit für die Firma vergrößern, dass die letztlich dafür Engagierten ihrer Aufgabe auch gewachsen sind.

Obwohl sämtliche Kriterien – äußerer Druck, schwierige Ausgangssituation, eine heterogen zusammengesetzte Gruppe von Männern, unvorhersehbare Gefahren – nach wie vor im zeitgenössischen Actionfilm aktuell sind, verstößt Clouzots Film gegen die heutigen Sehgewohnheiten, weil er sich Zeit lässt, seine Charaktere und deren Situation schlüssig innerhalb eines realistischen Szenarios zu entwickeln und sein Grundtenor pessimistisch bleibt. In den 80er Jahren, als die ersten Musicclips gedreht wurden und die Werbeindustrie diese Ästhetik nachahmte, kamen erneut Actionfilme in die Kinos, in denen sich kleine Einheiten einer scheinbar aussichtslosen Situation stellten, aber die Erwartungshaltung des Publikums hatte sich geändert,ein Grund, warum auch William Friedkins erneute Verfilmung von Arnauds Roman ("Sorcerer" (Atemlos vor Angst, 1977)) an den Kinokassen scheiterte. Die wie Partisanen agierenden Truppen setzten sich aus unterschiedlichen Charakteren zusammen - etwa dem aggressiven Angeber, dem Vorsichtigen, dem umsichtigen Anführer – darin Clouzots Konstellation nicht unähnlich, aber stärker klassische Stereotype bedienend. Auch die systematische Reduzierung der Gruppe blieb ein wesentliches Element des Genres, aber das Gewicht wurde mehr auf die äußere Gewalt gelegt, während Clouzots Film den Tod auf frappierende Weise in seiner Alltäglichkeit zeigte.

Filme wie „Aliens“ (1986) oder „Predator“ (1987) schickten die Mitglieder einer Gruppe freiwillig und oft aus Abenteuerlust in ihr gefährliches Unternehmen, die vier Männer in "Lohn der Angst" sehen darin ihre einzige Chance, ihrem verpfuschten Leben zu entkommen. Sie sind pleite, haben keine Arbeit oder sind auf Grund der vorherrschenden Verhältnisse erkrankt. Ihnen ist die Gefahr, in die sie sich begeben, jederzeit bewusst, weshalb sie die Angst nur verdrängen können, bevor sie völlig von ihnen Besitz ergreift. Im Mittelpunkt stehen Mario (Yves Montand) und Jo (Charles Vanel), die Beide aus Paris stammen. Der noch junge Mario hat es sich in der lateinamerikanischen Einöde gut eingerichtet, während der neu hinzu kommende Mittfünfziger Jo seine besten Zeiten lange hinter sich hat, in dieser Abgeschiedenheit aber noch von seinen alten Geschichten profitieren kann. Zwischen ihm und Mario entsteht eine oberflächliche Freundschaft, da der Jüngere sich davon beeindrucken lässt. Dank Yves Montands damaliger Popularität wurde seine Rolle trotz seiner mit Naivität gepaarten Arroganz und seiner Bindungsunfähigkeit zur Identifikationsfigur.

Ihnen stellt Clouzot in seinem auch mit italienischen Mitteln produzierten Film den Deutschen Bimba (Peter van Eyck) und den Italiener Luigi (Folco Lulli) gegenüber. Im Gegensatz zu den beiden auffälligen, sich in den Vordergrund spielenden französischen Männern, wirken sie zurückhaltend, in der Sache kompetent und ruhig. Dass sie sich auf das Unternehmen einlassen, liegt an ihrer tragischen Vorgeschichte. Der Deutsche Bimba gehörte zu den Opfern des Nazi-Regimes, wie Clouzot fast nebenbei andeutet, und Luigi entscheidet sich erst, mitzufahren, als er erfährt, dass er sterben wird, wenn er weiter versucht, als Maurer sein Geld auf wenig einträgliche Weise zu verdienen. Clouzot lässt damit ein egoistisches, aber in der äußeren Anlage attraktives Team, auf zwei anständige, aber spröde Typen los, womit er die Situation weiter emotional zuspitzt.

Ohne das Tempo zu forcieren, übertragen sich in seinen stark kontrastierenden Schwarz-Weiß Bildern die Hitze und Staubigkeit der Landschaft, wird die Langeweile zu Beginn ebenso spürbar, wie die sich stetig steigernde Angst und damit verbundene körperliche Anstrengung, nachdem sich die Männer auf den Weg gemacht haben. Die Vorsicht und absolute Kontrolle über jede Bewegung, die notwendig ist, um eine Explosion zu vermeiden, lässt den Betrachter gleichsam den Atem anhalten. Der Film bleibt realistisch in der Darstellung der Gefahren, zeigt Menschen, deren Handeln von Angst bestimmt wird, und vermittelt konkret die Auswirkungen auf ihren Körper. Obwohl der moderne Action-Film in dieser Hinsicht viel grausamer und brutaler scheint, stellt seine bewusste Übertreibung in der Gewaltdarstellung einen größeren Abstand her als Clouzots Film in seiner Unmittelbarkeit der verstörend wirkenden Bilder.

Auch heute noch hat „Le Salaire de la peur“ (Lohn der Angst) nichts von dieser Wirkung verloren, aber Clouzot ging es nicht allein um vordergründige Spannung, sondern um das Verhalten von Menschen im Angesicht der Gefahr, unabhängig ob sie diese ignorieren, mit ihr bewusst umgehen oder sich von ihr beherrschen lassen. Herausgekommen ist dabei eine differenzierte Betrachtung über die menschliche Sozialisation, die wenig Grund zum Optimismus verbreitet.

"La salaire de la peur" Frankreich, Italien 1953, Regie: Henri-Georges Clouzot, Drehbuch: Henri-Georges Clouzot, Jérome Géronimi, Georges Arnaud (Novelle), Darsteller : Yves Montand, Charles Vanel, Peter Van Eyck, Folco Lulli, Véra Clouzot, Laufzeit : 141 Minuten

Dienstag, 25. Dezember 2012

Per qualche Dollaro in più (Für ein paar Dollar mehr) 1965 Sergio Leone

Inhalt: Ein schwarz gekleideter Mann (Lee Van Cleef), den ein Fahrgast für einen Priester hält, stoppt den Zug an einem kleinen Bahnhof, an dem dieser normalerweise nicht hält. Doch schon sein Blick genügt, dass der Zugschaffner ihn gewähren lässt. Denn der ehemalige Offizier Colonel Mortimer verfolgt in dem kleinen Nest einen eigenen Plan und lässt sich nicht aufhalten. Das muss auch der Gangster erfahren, den er auf offener Straße mit einem gezielten Schuss tötet, bevor er dessen Lösegeld kassiert.

Auch Monco (Clint Eastwood) hat gerade einen Job erledigt, lässt sich von dem feigen Sheriff die Belohnung auszahlen und beabsichtigt, einen noch weit aus lukrativeren Job anzugehen. Inzwischen wurde der Bandenboss „El Indio“ (Gian Maria Volonté) aus dem Gefängnis befreit, auf den ein Lösegeld von 10.000 Dollar ausgesetzt ist. Monco ahnt, dass dieser die Bank in El Paso ausrauben wird, denn diese gilt als die am besten geschützte Bank weit und breit. Er macht sich auf den Weg dahin, aber Colonel Mortimer hat ähnliche Pläne…


Im Gegensatz zu Duccio Tessari, der seinem Anfang 1965 erschienenen "Una pistola per Ringo" (Eine Pistole für Ringo) noch im selben Jahr mit "Il ritorno di Ringo" (Ringo kommt zurück) einen weiteren Western folgen ließ - den überraschenden Erfolg des Genres an den Kinokassen nutzend - ließ sich Sergio Leone, der mit "Per un pugno di Dollari" (Für eine Handvoll Dollar, 1964) den Boom erst ausgelöst hatte, ein gutes Jahr Zeit für den Dreh seines Nachfolgers "Per qualche dollaro in più" (Für ein paar Dollar mehr). Mit Clint Eastwood und Gian Maria Volonté waren die zwei Hauptdarsteller seines Western-Erstlings wieder mit an Bord, aber bis auf Fernando Di Leo scharte er ein neues Drehbuch-Team um sich, dass auf Basis von "Per un pugno di Dollari" eine Weiterentwicklung anstrebte. Für dessen Story hatte Sergio Leone Akira Kurosawas Drehbuch zu "Yojimbo" (Die Leibwache, 1961) zwar als Grundlage genommen, entscheidend für das Western-Genre wurde aber seine eigenständige Umsetzung, deren wesentliche Elemente er in "Per qualche dollaro in più" wieder aufgriff.

Besonders die Figur des "Mannes ohne Namen", von Clint Eastwood mit unnachahmlicher Coolness verkörpert, taucht hier erneut auf, auch wenn er sich diesmal "Monco" nennt. Optisch und in der Darstellung ähnlich, wurde sein Charakter weniger zwiespältig angelegt, indem Leone seinen zweiten Western ausschließlich unter Profis spielen lässt – unter Banditen und Kopfgeldjägern. Hatte seine fehlende Reaktion auf die Misshandlung eines Unschuldigen in „Per un pugno di Dollari“ noch irritiert - und damit seine rigorose Haltung, nur gegen Bezahlung aktiv zu werden - wird Monco in "Per qualche dollaro in più" damit nicht mehr konfrontiert. Im Gegenteil bekommt selbst sein Job als Kopfgeldjäger gleich einen positiven Anstrich, als er einen Job übernimmt, für den der amtierende Sheriff zu feige ist. Immer noch spielt Eastwood einen Mann ohne Vergangenheit und ohne private Bindungen, der wenig Hemmungen in der Umsetzung seiner Ziele kennt, aber die hohe Identifikation, die diese Rolle beim Publikum erzielte, führte offensichtlich dazu, dessen negative charakterliche Seite etwas abzuschwächen.

Für den weniger eindeutigen Part verpflichtete Leone stattdessen Lee Van Cleef, der in seiner schwarzen Kluft schon optisch das Gegenteil zum Poncho-Träger Monco verkörperte. Als ehemaliger Offizier ist Colonel Mortimer ebenfalls als Kopfgeldjäger unterwegs, lässt aber bei seinem Job eine sehr kalkulierte Vorgehensweise erkennen. Kaltblütig lässt er auf sich schießen, im Wissen, dass die die Kugeln seines Kontrahenten ihn nicht erreichen können, bevor er ihn mit seiner für große Entfernungen ausgelegten Waffe in die Stirn trifft. Auch als er sich mit Monco zusammen tut, weil Beide die hohe Belohnung für „El Indio“ (Gian Maria Volonté) einstreichen wollen, bleibt seine Rolle im Ungewissen, da Mortimer immer taktisch vorgeht, sein persönliches Risiko minimierend. Lee Van Cleef, zuvor im Hollywood-Film auf die Schurkenrollen abonniert, wurde als unberechenbarer Faktor den bekannten Antipoden Eastwood und Volonté zugeordnet - eine Konstellation, die den größten Unterschied zum Vorgängerfilm bedeutete.

Dagegen variiert Gian Maria Volonté seine Rolle als mexikanischer Bandenboss aus „Per un pugno di Dollari“. An seiner Bösartigkeit – zu Beginn erschießt er einen wehrlosen Mann und lässt ein Kind töten – gibt es ebenso wenig Zweifel, wie an seiner verbrecherischen Intelligenz, aber diesmal befindet er sich noch am Rande des Wahnsinns. Zwar deutlich reduzierter als in „C’era una volta il west“ (Spiel mir das Lied vom Tod, 1968), zeigt Sergio Leone hier erstmals das Motiv einer subjektiv dargestellten Erinnerung, die erst in der Wiederholung ihren tatsächlichen Inhalt preisgibt. „El Indios“ zunehmend traumatische Erinnerungen sind eng mit seiner Uhr verbunden, deren Melodie – von Ennio Morricone teilweise großartig verfremdet – die Abläufe seiner Duelle bestimmt und in deren Deckelinnenseite sich das Bild einer hübschen jungen Frau befindet. Volonté gelingt es, dieser charakterlich so eindeutigen Figur menschliche Seiten abzugewinnen - von den oft klischeehaften sadistischen Verbrechertypen vieler Italo-Western ist er weit entfernt.

Neben dem Zusammenspiel der drei Protagonisten gab es kaum Raum für die weiteren Darsteller. Als einer von Wenigen blieb Klaus Kinski als buckliges Mitglied der Verbrecherbande in Erinnerung, der sich nur unter größten Mühen und der Hilfe eines Kameraden beherrschen kann, als ihn Mortimer bewusst provoziert. Während seine Rolle zum Ausgangspunkt einer langen Karriere im Western-Genre wurde, waren sonstige deutsche Darsteller, die in „Per un pugno di dollari“ noch wesentliche Rollen innehatten, aus der Besetzungsliste verschwunden. Obwohl auch an "Per qualche dollaro in più" deutsche Produktionsgelder beteiligt waren, zeigt sich darin Leones fortschreitende Professionalisierung, unterstützt von einem höheren Budget, die im Vergleich zum Erstling in allen Bereichen sichtbar wird. Die Gesamtlänge des Films von mehr als zwei Stunden erlaubte eine epischere Erzählweise, die Handlung spielte an wechselnden Orten, Ennio Morricone Musik gelangen wunderschöne Klangfarben und die Panoramabilder sowie langen Kameraeinstellungen wiesen schon auf Leones zukünftigen Stil hin.

Auch die Dreier-Konstellation wurde im letzten Teil der „Dollar-Trilogie“ „Il buono, il brutto, il cattivo“ (Zwei glorreiche Halunken, 1966) wieder aufgegriffen, aber in seinem Gesamteindruck ist "Per qualche dollaro in più" seinem Vorgängerfilm trotzdem näher. Ab „Il buono, il brutto, il cattivo“ bezog Leone relevante historische Ereignisse in die Handlung mit ein, hier beschränkte er sich noch auf die Interaktion zwischen den drei Protagonisten, womit der kammerspielartige Charakter des Erstlings trotz der Erweiterung des Spielraums gewahrt wurde. Dank der verbesserten Möglichkeiten und Lee Van Cleefs Rolle gelang die Story differenzierter und abwechslungsreicher, verlor aber gleichzeitig etwas von ihrer Ursprünglichkeit und Direktheit.

"Per qualche dollaro in più" Italien, Spanien, Deutschland 1965, Regie: Sergio Leone, Drehbuch: Sergio Leone, Luciano Vincenzoni, Fulvio Morsella, Darsteller : Clint Eastwood, Gian Maria Volonté, Lee Van Cleef, Klaus Kinski, Mario Brega, Laufzeit : 127 Minuten

weitere im Blog besprochene Filme von Sergio Leone:

Sonntag, 23. Dezember 2012

Z (Z - Anatomie eines politischen Mordes) 1969 Costa-Gavras


Inhalt: In einem europäischen Staat werden die Polizeieinsatzkräfte auf ihrer Aufgabe zur Verteidigung der Demokratie von einem General (Pierre Dux) eingewiesen. Es gilt eine kranke Einflussnahme auf den Staat und sein Volk zu unterbinden. Eine Veranstaltung der politischen Opposition wird entsprechend von der Polizei behindert. Nicht nur, dass der zur Verfügung gestellte Saal zu klein ist, auch die sich notgedrungen außerhalb des Gebäudes aufhaltenden Anhänger werden von einem Schlägertrupp brutal auseinander getrieben. Dabei haben sie es gezielt auf den Oppositionsführer und Hauptredner (Yves Montand) abgesehen, der in dem Durcheinander einem Anschlag erliegt.

Ein junger Staatsanwalt (Jean-Louis Trintignant) soll den Tod des Politikers untersuchen. Scheinbar stehen ihm alle Möglichkeiten des Rechtsstaats zur Verfügung, aber bald muss er feststellen, dass seine Ermittlungen nur den äußeren Anschein wahren sollen. Als er sich davon nicht zurückschrecken lässt, gerät er selbst in Schwierigkeiten…


"Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist GEWOLLT" - mit diesen eingeblendeten Worten beginnt Regisseur Costa-Gavras seinen Film "Z", dessen Entstehungsgeschichte im Jahr 1969 diese Aussage noch betont. Es war schwierig, die Finanzierung für den Film aufzubringen, da verschiedene Geldgeber aus Angst zurücktraten und die prominenten Schauspieler mit Yves Montand, Jean-Louis Trintignant und Irene Papas an der Spitze den Film erst ermöglichten, indem sie auf ihre Gage verzichteten. Ohne diese Unterstützung wären auch seine folgenden politischen Filme wie "L'aveu" (Das Geständnis, 1970) oder "L'etat de siège" (Der unsichtbare Aufstand, 1973) kaum möglich geworden.

Costa-Gavras spielt in seinem Film, der in Algerien gedreht wurde, unmittelbar auf die Ereignisse in seinem Heimatland Griechenland an, die 1963 mit einem vertuschten Mord an einem prominenten Oppositionellen begannen und im Jahr 1967 zu einem Militärputsch führten, in dessen Folge tausende Griechen inhaftiert und ermordet wurden. Doch er verzichtet auf eine exakte Ortsangabe, denn "Z" wurde zu einem generellen Exempel für die Vernichtung von Bürgerrechten unter dem Deckmäntelchen, den Staat vor Feinden schützen zu wollen - nur um damit die Übernahme der Macht durch Wenige zu rechtfertigen.

Trotz dieser Verallgemeinerung spürt man die Wucht der damaligen realen Ereignisse, denn Costa-Gavras Wut über die Diktatur in seinem Heimatland bleibt jede Sekunde im Film vorherrschend. Dieser beginnt mit einer Vorlesung in einem Hörsaal, indem sich größtenteils uniformierte Männer aufhalten. Der General (Pierre Dux) hält eine flammende Rede darüber, dass Ereignisse und "kranke Einflussnahmen", die den gesunden Staat und dessen Volkswillen stören können, schon im Keim erstickt werden müssen. Als Zuschauer glaubt man einer militärischen Versammlung reaktionärer Offiziere beizuwohnen, stattdessen handelt es sich um die ortsansässigen Polizeioffiziere und der General betont zuletzt auch noch, daß es darum gehe, die Grundrechte der Demokratie zu verteidigen...

Szenenwechsel - einige Männer organisieren eine politische Veranstaltung. Trotz der Plakate und Parolen ist eine exakte Zuordnung der Partei in Links und Rechts nicht möglich. Damit beabsichtigte Costa-Gavras übliche Klischees und damit auch Sympathien oder Antipathien beim Zuseher zu vermeiden. Offensichtlich ist aber, dass es sich um eine Oppositionspartei handelt, die dazu noch für Abrüstung plädiert und damit der Regierung ein Dorn im Auge ist. Die Organisatoren für die große Kundgebung am Abend bekommen Probleme, da man ihnen die zugesagte Halle nicht gibt und eine Open-Air-Veranstaltung als Provokation gilt. Die Polizei, nach außen hin eine solche Veranstaltung unterstützend, vermittelt stattdessen einen Saal, der viel zu klein ist. Zusätzlich nimmt sie Morddrohungen, die gegen den Hauptredner und charismatischen Oppositionsführer (Yves Montand) für den Abend kolportiert werden, nicht ernst. 

Als die Veranstaltung beginnt, hat sich eine gefährliche Stimmung ausgebreitet. Da der Saal bei weitem nicht alle Anhänger fasst, halten sich viele Anhänger außerhalb des Hauses auf und hören die Rede durch große Lautsprecher mit. Die Polizei lässt unerkannt einen rechtsradikalen Schlägertrupp auf die Versammlung los, der nicht nur für Unruhen sorgen soll, sondern es gezielt auf den Oppositionsführer abgesehen hat. Costa-Gavras verklausuliert die Ereignisse nicht, sondern schildert sie mit erschreckender Direktheit. Die Prügelszenen werden in ihrer Brutalität und der damit verbundenen Niedertracht schonungslos gezeigt. Die Schläger, die einen exakten Plan haben und entsprechend skrupellos vorgehen, treffen auf Menschen, die friedlich demonstrieren wollen und die der Gewalt hilflos gegenüberstehen.

Die erste Hälfte des Films gilt den Unruhen bis zu dem als Unfall getarnten Anschlag auf den Oppositionsführer, die zweite widmet sich der Verfolgung der Täter, bei der ein junger Richter (Jean-Louis Trintignant) aktiv wird, um im Namen des Staates den Fall aufzuklären. Durch diese äußerlich einem demokratischen Staat entsprechenden Mechanismen, wird erst deutlich, wie leicht dessen Regeln missbraucht werden können und wie wichtig die moralische Integrität der Verantwortlichen ist. Entsprechend interessiert sich Costa-Gavras nicht für Namen, sondern für die Vertreter eines Staates - Polizisten, Politiker, Journalisten, Staatsanwälte und Richter - und deren Umgang mit der Macht. Trotz der dadurch entstehenden Vielfalt bleibt "Z" klar strukturiert, die einzelnen Personen dank der herausragenden Schauspielerleistungen jederzeit wieder erkennbar und auch charakterlich nachvollziehbar und die Handlung trotz des hohen Tempos und der häufigen Schnitte immer schlüssig.

"Z" wurde als politischer Film, der sich mit unmittelbarer Zuspitzung nur diesem einen Thema widmete und auf private Hintergründe fast gänzlich verzichtete, in dieser Formsprache beispielhaft für das Genre. Die wenigen Szenen, die unter der Bevölkerung spielen oder die trauernde Ehefrau (Irene Papas) des ermordeten Abgeordneten zeigen, werden fast beiläufig geschildert, ohne das daraus emotionales Kapital geschlagen wird. Einzig die Angst, die Jeden angesichts der Allmacht des Staates packen müsste, wird an diesen von Costa-Gavras veranschaulicht. So entstand ein zeitloses, exemplarisches Werk, dass in seiner Konsequenz, die komplexen Mechanismen der Entstehung einer Diktatur aufschlüsseln zu wollen, einmalig geblieben ist.
 

"Z" Frankreich, Algerien 1969, Regie: Costa-Gavras, Drehbuch: Costa-Gavras, George Semprún, Vasislis Vasilikos (Buchvorlage), Darsteller : Yves Montand, Jean-Louis Trintignant, Irene Papas, Jacques Perrin, Charles Denner, Laufzeit : 127 Minuten

weitere im Blog besprochene Filme von Costa-Gavras:

"L'aveu" (1970)

Freitag, 21. Dezember 2012

Starblack (Django - Schwarzer Gott des Todes) 1966 Giovanni Grimaldi


Inhalt: Der Bankier und Besitzer des Saloons Curry (Franco Lantieri) hat Schwierigkeiten mit einem maskierten, schwarz gekleideten Mann, der sich „Starblack“ nennt und jedes Mal einen dunkel mattierten Stern zurücklässt, nachdem er Currys Bande bei ihren Verbrechen gehindert hatte. Gerade erst muss Curry mit ansehen, wie drei seiner Männer gefesselt vor seinem Saloon ankommen - mit „Starblack“s Zeichen versehen.

Erst reagiert er ungehalten, als zwei Fremde über dieses Szene lachen, dann beruhigt er sich, als er erfährt, dass es sich bei diesen um den Heimkehrer Johnny Blyth (Robert Woods) und dessen tauben Kumpel handelt. Nachdem Johnny in Currys Saloon einen Drink genommen hatte, entweicht er der dort entstehenden Schlägerei und reitet zu seinem Elternhaus. Dort muss er von seiner Mutter (Jane Tilden) erfahren, dass sein Vater inzwischen gestorben ist und sie seinen Onkel, den ortsansässigen Richter, geheiratet hatte. Der angebliche Unfall seines Vaters lässt ihm keine Ruhe, weshalb er dessen Leiche ausgräbt und eine Kugel findet, was ihm sofort Ärger mit Currys Männern einhandelt…


"Starblack" nennt sich der schwarz gekleidete, maskierte Rächer, der als Erkennungszeichen einen mattschwarz glänzenden Stern bei Denjenigen zurücklässt, die die Begegnung mit ihm nur selten überleben. Eine entsprechend hohe Belohnung ist auf ihn ausgesetzt, denn er spuckt damit dem reichen Bankier und Saloonbesitzer Curry (Franco Lantieri) in die Suppe, dessen Truppe mit rigorosen Methoden die gesamte Gegend terrorisiert und der selbstverständlich das Gesetz auf seiner Seite weiß.

Die vollständige Kontrolle einer Region durch eine nach außen hin legal agierende Gruppe, die mit kapitalistischen Methoden die Bevölkerung erst in die finanzielle Abhängigkeit zwingt, um diese dann mit offener Gewalt zu unterdrücken, gehört zu den häufigsten Motiven im Italo-Western seit Clint Eastwood als "Fremder ohne Namen" in "Per un pugno di Dollari" (Für eine Handvoll Dollar, 1964) in eine solchermaßen beherrschte Kleinstadt kam. Dort gab es noch zwei widerstreitende Gruppierungen, die er gegeneinander ausspielen konnte, aber in "Starblack" herrscht reine Diktatur, wie in dem vordergründig ähnlich angelegten "Le colt cantarono la morte e fu... tempo di massacro" (Django - Sein Gesangbuch war der Colt, 1966) von Lucio Fulci.

Wie in Fulcis Film kehrt mit Johnny Blyth (Robert Woods) ein Mann nach Jahren wieder in seine alte Heimat zurück und muss vom Tod seines Vaters erfahren, der angeblich tödlich von seinem Pferd gestürzt ist. Doch damit enden die Parallelen, denn "Starblack" beginnt trotz dieser bedrohlichen Situation eher komödiantisch, wenn Blythe und sein Kumpel laut auflachen, als drei von "Starblack" gefesselte und geknebelte Männer hilflos auf ihren Pferden vor dem Saloon ankommen, wo sie von dem wütenden Curry empfangen werden. Blythe entschuldigt seinen Freund damit, dass dieser taub wäre, er selbst stellt sich als der Stiefsohn der Richters heraus, der nach dem Tod des Vaters seine Mutter (Jane Tilden) geheiratet hatte. Auch sonst hinterlässt der schlacksige, unbewaffnete Blythe einen wenig ernst zu nehmenden Eindruck, lässt sich von Curry in dessen Saloon einen Drink spendieren und erzeugt eine Massenschlägerei, als er durch heftiges Händeschütteln "versehentlich" einen Falschspieler enttarnt.

Robert Woods, von Beginn an als Darsteller im Western-Genre dabei ("Los Pistoleros de Arizona" (Die Gejagten der Sierra Madre, 1965)), spielt hier gegen sein übliches raues Image einen netten Jungen, der statt mit der Pistole mit seiner Guitarre unterwegs ist. Woods singt auch selbst einen traurig, schönen Western-Song. Regisseur und Drehbuchautor Giovanni Grimaldi hatte mit "All'ombra di una colt" (Pistoleros, 1965) zwar schon einen Western gedreht, hatte als Drehbuchautor zuvor aber auch bei vielen Komödien mitgewirkt, unter anderen gemeinsam mit Lucio Fulci, Sergio und Bruno Corbucci bei "Totò, Peppino e... la dolce vita" (Totò, Peppino und das süße Leben, 1961). Diese Prägung bleibt in "Starblack" jederzeit sichtbar, dem es gelingt, erstaunlich stimmig zwischen einem ernsthaften, brutalen und offen Selbstjustiz übenden Revenge-Film und komödiantischen Elementen zu wechseln.

Diese Anlage basiert allein schon auf dem Protagonisten "Starblack", der sich an Figuren wie "Zorro" oder "Lone-Ranger" orientiert, wenn der sonst so zielsichere, immer überlegen agierende Held im Zivilleben das Greenhorn markiert, um gar nicht erst in Verdacht zu geraten. Und natürlich gibt es auch in "Starblack" eine blonde Schönheit (Elga Andersen), die rasend in den maskierten Rächer verliebt ist, aber Johnny Blythe für einen Feigling hält. Das vom deutschen Verleih angeheftete "Django"-Image, konnte angesichts dieser burlesken Anlage - so erschießt "Starblack" einmal eine Bande, die gerade einen Geldtransport überfallen hatte, wie die Orgelpfeifen - nicht funktionieren, obwohl der Film den Original-"Django" in anderen Momenten an Zynismus noch übertrifft. Als "Starblack" nach einer Vergewaltigung zu spät kommt, drückt er der Frau nur seine Waffe in die Hand, womit diese ihren Peiniger hinrichtet.

Der Vergleich zwischen "Starblack" und Fulcis "Django - Sein Gesangbuch war der Colt" liegt nicht nur wegen der ähnlich angelegten Story nah, auch der Wechsel zwischen komödiantischen und ernsthaften Elementen weist Parallelen auf. Doch während Fulci immer zwischen den Extremen wechselt und eher einen uneinheitlichen Eindruck hinterlässt, gelingt Grimaldi ein sehr unterhaltender Mix aus B-Picture, Comic-Elementen und harten Auseinandersetzungen, womit er einen eigenständigen Beitrag zum Italo-Western-Genre beisteuerte.

"Starblack" Italien, Deutschland 1966, Regie: Giovanni Grimaldi, Drehbuch: Giovanni Grimaldi, Darsteller : Robert Woods, Elga Andersen, Franco Lantieri, Jane Tilden, Andrea Scotti, Laufzeit : 92 Minuten


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Le colt cantarono la morte e fu...tempo di massacro (Django - Sein Gesangsbuch war der Colt) 1966 Lucio Fulci


Inhalt: Tom Corbett (Franco Nero), auch „Django“ genannt, arbeitet als Goldsucher, aber als ihm ein alter Mann die Nachricht übergibt, möglichst schnell in seine alte Heimat zurückzukehren, bricht er sofort auf. Dort muss er nicht nur feststellen, dass sein Bruder Jeffrey (George Hilton) die Familienranch verkauft hat und in einem heruntergekommenen Haus lebt, die gesamte Gegend befindet sich inzwischen unter der Kontrolle des Großgrundbesitzers Scott (Giuseppe Addobbati), dem fast alle Gebäude gehören.

Bald schon wird „Django“ mit dessen Sohn Jason Scott (Nino Castelnuovo) konfrontiert, als dieser rücksichtslos die Flucht einer Farmerfamilie unterbindet, indem er deren minderjährigen Sohn erschießt. Gemeinsam mit einer Armee an bewaffneten Männern terrorisiert er die Menschen und nimmt ihnen ihren Besitz ab. „Django“ will deshalb mit Jasons Vater sprechen, aber es stellt sich schon als schwierig heraus, zu dessen schwer bewachten Gebäude vorzudringen…


Lucio Fulcis erster Beitrag zum Western-Genre erscheint aus heutiger Sicht eher zufällig, denn Mitte der 60er Jahre galt sein Augenmerk noch dem komödiantischen Film, weshalb sein Western mit dem poetischen Titel "Le colt cantarono la morte e fu... tempo di massacro" (Die Pistolen hatten den Tod besungen und es war....die Zeit des Massakers) zwischen "Come svaligiammo la banca d'Italia" (Wie wir die Bank von Italien ausraubten, 1966) und "Come rubammo la bomba atomica" (Wie wir die Atombombe stahlen, 1967) entstand. Dass Fulci erst einige Jahre später erneut zum Italowestern zurückkommen sollte ("I quattro dell'apocalisse" (Verdammt zu leben - verdammt zu sterben!, 1975)), als das Genre schon in seinen letzten Zügen lag, weist auf die Bedeutung des Drehbuchs von Fernando Di Leo hin, der seit seiner Mitarbeit bei Leones "Per un pugno di dollari" (Für eine Handvoll Dollar, 1964) schon einige Erfahrung in dem Metier gesammelt hatte.

Vielleicht ließ sich der deutsche Verleih zu "Sein Gesangsbuch war der Colt" vom italienischen Originaltitel inspirieren, aber die zusätzliche Nennung des Namens "Django" basierte allein auf dem schlichten Marketing-Trick, möglichst von Sergio Corbuccis "Django" (1966)-Erfolg zu profitieren. Dass Franco Nero bei Fulci nach "Django" gleich seine nächste Hauptrolle in einem Western spielte, lässt diese Vorgehensweise heute verzeihlich erscheinen, aber charakterlich und inhaltlich hat die von Di Leo erdachte Figur des Tom Corbett wenig mit Corbuccis Django gemeinsam. Wie überraschend die Umbenennung auch für die deutsche Synchronisation gekommen sein muss, wird zu Beginn des Films deutlich, als Franco Nero noch als Goldsucher arbeitet und von seinen Kollegen "Tom" gerufen wird. Erst nachdem er in seine Heimat zurückgekehrt war, heißt er plötzlich "Django".

Nicht nur der deutsche Verleih zeigte noch ein paar Anfangsschwierigkeiten bei der später lieb gewonnenen Gewohnheit, möglichst jeden Italowestern irgendwie in "Django" umzutaufen, auch Fulci gelingt nicht sofort der Einstieg in die dreckige Western-Optik, obwohl Nero sich die größte Mühe gibt, wieder wie ein desillusionierter Pistolero auszusehen. Doch seine sauberen, gebügelten Hemdsärmel, mit denen er im Fluss nach Gold sucht, sprechen eine gegensätzliche Sprache, die eher dem netten Burschen entspricht, der wieder nach Hause reitet, nachdem er eine geheimnisvolle Nachricht von einem alten Mann erhielt. Dort angekommen, muss er feststellen, dass die Farm seiner Familie in den Besitz des Großgrundbesitzers Mr. Scott (Giuseppe Addobbati) übergegangen ist und sich sein Bruder Jeffrey Corbett (George Hilton) in einer herunter gekommenen Bleibe dem Alkohol hingibt.

Was nach klassischem Revenge-Stoff klingt, entwickelt sich zuerst in eine überraschende Richtung, denn Tom Corbett (Django) verhält sich passiv und wenig dazu in der Lage, sich der Übermacht des Scott-Clans zu stellen. Bei diesem haben Di Leo und Fulci ganze Arbeit geleistet, denn die Figur des Jason Scott, Sohn des Großgrundbesitzers, gespielt von Nino Castelnuovo, der durch Viscontis "Rocco e i suoi fratelli" (Rocco und seine Brüder, 1960) bekannt wurde, ist ein Prachtexemplar von Bösewicht - nicht nur sadistisch und brutal, sondern in seiner geleckten, reinlich weißen Kleidung von psychotischer Unberechenbarkeit. In Jason trifft sich das Ergebnis einer elitären Erziehung und eines hasserfüllten, von Minderwertigkeitskomplexen geplagten Machtmenschen - eine tödliche Mischung, die den Bürgern mit Peitsche und Pistole das Fürchten lehrt und die gesamte Region um Corbetts Heimatstadt unterjochte.

Doch selbst in dieser, jedem Italowestern bestens zu Gesicht stehenden Schreckensfigur, wird gleichzeitig die größte Schwäche in Fulcis Film deutlich - seine Unausgewogenheit. Gleich zu Beginn veranstaltet Jason eine Menschenjagd, um später vor Toms Augen einen wehrlosen Jungen zu erschießen - nur Tom selbst kommt immer mit einer Warnung davon, selbst als es zu einer Prügelei im Saloon kommt, an der auch sein betrunkener Bruder teilnimmt. Zwar verbirgt sich hinter dieser seltsamen Rücksichtnahme ein überraschendes Geheimnis, aber angesichts Jasons Psyche und seiner späteren kompromisslosen Reaktion, wirkt dieses Verhalten im Nachhinein trotzdem unglaubwürdig.

"Le colt cantarono la morte e fu... tempo di massacro" wechselt mehrfach zwischen düsteren, teilweise gesellschaftskritischen Szenen und slapstickhaften Momenten, die fast an eine Western-Karikatur erinnern. So ist es sein bisher ständig besoffener Bruder Jeffrey, der plötzlich lässig aus der Hüfte schwingend, den Weg für den zurückhaltenden Tom freischießt, damit dieser zu der schwer bewachten Villa von Mr. Scott gelangen kann. Tom, der mit dem Großgrundbesitzer reden will, wird dort nicht nur mit einer elitären Gesellschaft konfrontiert, die in ihrer luxuriösen Ausgestaltung einen grotesken Gegensatz zur sonst ärmlichen Bevölkerung bildet, sondern von Jason mit der Peitsche vor deren Augen erniedrigt und verletzt. Eine überzeugende Szenerie, die erst durch das Eingreifen von Jasons Vater beendet wird. Doch dessen Charakterisierung weist eine ähnliche Unentschiedenheit auf wie der gesamte Film, denn obwohl der alte Mr.Scott nicht unschuldig an den rigorosen Methoden bei der Landübernahme gewesen sein kann und auch die Ansammlung der abgehobenen Gesellschaft auf sein Konto geht, wird er als besonnener Patriarch geschildert, dessen Sohn allein für die grausamen Verbrechen zuständig ist. Damit nimmt Fulci dieser Konstellation gleichzeitig wieder das kritische Potential.

Vielleicht haben er und Fernando Di Leo ihren Film auch weniger ernst gemeint, als es zwischendurch den Anschein hatte, denn zum Schluss lassen sie es richtig krachen. Franco Nero schlüpft aus seiner schüchternen Haut, zeigt, dass er auch als Tom Corbett mit dem Revolver umgehen kann, und legt mit seinem Bruder Jeffrey eine heiße Sohle aufs Parkett, dass den Gangstern die Kugeln nur so um die Ohren fliegen. Spannend ist das nicht mehr, eher an Fulcis komödiantische Phase erinnernd, aber letztlich signifikant für einen Western, der sein erzählerisches Potential nicht ausschöpft und sich für keine konsequente Richtung entscheidet.

"Le colt cantarono la morte e fu...tempo di massacro" Italien 1966, Regie: Lucio Fulci, Drehbuch: Fernando Di Leo, Darsteller : Franco Nero, George Hilton, Nino Castelnuovo, Giuseppe Addobbati, Linda Sini, Laufzeit : 90 Minuten


weitere im Blog besprochene Filme von Lucio Fulci:

Montag, 17. Dezember 2012

Italo-Western 1964 - 1966 Von Leone bis Django

ITALO-WESTERN 1964 - 1966 (Frühphase)


Diese chronologische Auflistung soll einen Überblick über das Genre geben (mit Verweisen auf die schon im Blog besprochenen Filme - prägende Persönlichkeiten wurden blau angelegt). Allerdings hätte eine komplette Auflistung aller Filme des Western-Genres nur eine erhöhte Unübersichtlichkeit zur Folge gehabt, weshalb die Auflistung nach zeitlichen Phasen erfolgen wird. Trotz dieser Unterteilung (hier die frühe Phase von 1964 - 1966) bleibt eine gewisse Beschränkung notwendig, da mit dem Erfolg von "Per un pugno di Dollari" (Für eine Handvoll Dollar) 1964 ein regelrechter Boom ausgelöst wurde, an dem viele Produktionen Teil haben wollten. Dass diese Entwicklung nicht aus dem Nichts entstand, wird an den vielen spanisch, aber auch deutsch dominierten Produktionen deutlich, die zu Beginn noch einen hohen Anteil hatten. Nicht alle Filme dieser Phase werden hier aufgeführt, die mit Sergio Corbuccis "Django" (1966) endete. Damit waren die wesentlichen Insignien des Genres gesetzt


Tavola cronologica  / Zeittafel   --------------------------------   Persone importante /Protagonisten

Jahrgang 1964: (Reihenfolge nach dem Datum der Kinopremiere)

          "Per un dollaro a Tucson si muore" (Blutige Rache in Tucson)    Cesare Canevari
          "I Magnifici brutos del West"                                                      Marino Girolami
          "Okay sceriffo"                                                                            Angio Zane

01.02. "El sabor de la venganza(Abrechnung in Vera Cruz)    Joaquin Marchent / Fernando Sancho 
22.05. "El Hombre del valle maldito" (Der Rancher vom Colorado-River) Primo Zeglio
25.05. "Massacro al Grande Canyon" (Keinen Cent für Ringos Kopf)                Sergio Corbucci
17.07. "Cuatro balazos" (Der Rächer von Golden Hill)                          Augustin Navarro
12.09. "Per un pugno di Dollari" (Für eine Handvoll Dollar)      Sergio Leone / Clint Eastwood  
                                                                                                                  / Gian Maria Volonté
28.09. "Cavalca e uccidi" (Gesetz der Bravados)                       José Luis Borau
08.10. "I due violenti(Das Gesetz der Zwei)                                   Primo Zeglio 
23.10. "Le Pistole non discutono" (Die letzten Zwei vom Rio Bravo) Mario Caiano / Red Cameron
24.10. "La Strada per Forte Alamo" (Der Ritt nach Alamo)     Mario Bava / Ken Clark 
29.10. "Jim il primo" (Das letzte Gewehr)                                  Sergio Bergonzelli / Cameron Mitchell 
06.11. "Antes llega la muerte" (Die 7 aus Texas)                     Joaquin Marchent / Fernando Sancho 
12.11. "Minnesota Clay"                                                          Sergio Corbucci / Cameron Mitchell
                                                                                                                 / Fernando Sancho
19.11. "Sfida a Rio Bravo" (Schnelle Colts für Jeannie Lee)      Tulio Demicheli / Fernando Sancho
05.12. "Las malditas pistolas de Dallas" (Die verdammten Pistolen von Dallas) Josè Marià Zabalz
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Jahrgang 1965: (Reihenfolge nach dem Datum der Kinopremiere)

          "Il Piombo e la carne"                                                       Marino Girolami
          "El Proscrito del río Colorado"                                         Maury Dexter
          "Tres dólares de plomo" (Für drei Dollar Blei)               Pino Mercanti
          "Johnny West il mancino"(Johnny West und die verwegenen Drei
                                                                                               Gianfranco Parolini / Mimmo Palmara

11.03. "Oklahoma John" (Oklahoma John-Der Sheriff von Rio Rojo)
                                                                                                Jaime Jesús Balcázar
05.04. "Aventuras del Oeste" (Die letzte Kugel traf den Besten) Joaquin Luis Romero Marchent
14.04. "Per un pugno nell'occhio"                                               Michele Lupo
12.05. "Una Pistola per Ringo" (Eine Pistole für Ringo)     Duccio Tessari / Giuliano Gemma
                                                                                                            / Fernando Sancho
21.05. "Gli eroi di Fort Worth" (Vergeltung am Wichita-Pass)   Alberto de Martino 
04.06. "Oeste Nevada Joe" (Nevada Joe)                                Ignacio F. Iquino / George Martin
11.06. "Los Pistoleros de Arizona" (Die Gejagten der Sierra Madre)
                                                                   Alfonso Balcázar / Fernando Sancho / Robert Woods
15.06. "Uno Straniero a Sacramento" (Kopfgeld für Ringo)    Sergio Bergonzelli
08.08. "Un dollaro bucato" (Ein Loch im Dollar) Giorgio Ferroni / Giuliano Gemma
                                                                                                                 / Nello Pazzafini 
09.09. "Lo Sceriffo che non spara"                                            Renato Polselli
12.09. "Ocaso de un pistolero" (Blei ist sein Lohn)          Rafael Romero Marchent / Craig Hill
15.10. "L'Uomo che viene da Canyon City" (Die Todesminen von Canyon City)
                                                              Alfonso Balcázar / Fernando Sancho / Robert Woods
12.11. "I tre del Colorado" (Drei aus Colorado)            Amondo De Ossorio / George Martin
18.11. "Centomila dollari per Ringo" (100.000 Dollar für Ringo) 
                                                                Alberto De Martino / Richard Harrison / Fernando Sancho
03.12. "I Quattro inesorabili" (Die vier Geier der Sierra Nevada)       Premio Zeglio
03.12. "L'uomo dalla pistola d'oro" (Der Mann, der kam, um zu töten) 
                                                                                           Alfonso Balcázar / Fernando Sancho
08.12. "Il Ritorno di Ringo" (Ringo kommt zurück)     Duccio Tessari / Giuliano Gemma
                                                                                                             / Fernando Sancho
10.12. "All'ombra di una colt" (Pistoleros)                                  Giovanni Grimaldi
14.12. "Perché uccidi ancora" (Jetzt sprechen die Pistolen)  Edoardo Mulargia / Anthony Steffen
18.12. "Per qualche dollaro in più" (Für eine paar Dollar mehr)   Sergio Leone / Clint Eastwood
                                                                  / Lee Van Cleef / Gian Maria Volonté / Klaus Kinski       
22.12. "Adios Gringo" (Adios Gringo)                               Giorgio Stegani / Giuliano Gemma
23.12. "30 Winchester per El Diablo"(30 Winchester für El Diablo)    Gianfranco Baldanello
23.12. "Una Bara per lo sceriffo" (Eine Bahre für den Sheriff)   Mario Caiano / Anthony Steffen
31.12. "Gli uomini dal passo pesante" (Die Trampler) Albert Band / Joseph Scott / Franco Nero
    
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Jahrgang 1966: (Reihenfolge nach dem Datum der Kinopremiere)

           "Cuatro dólares de venganza"                                  Jaime Jesus Balcázar / Robert Woods
           "Starblack" (Django - schwarzer Gott des Todes)         Giovanni Grimaldi / Robert Woods
           "Django... Cacciatore di taglie"                               León Klimofsky

02.02. "Sette pistole per i MacGregor" (Die 7 Pistolen des McGregor)
                                                                                                         Franco Giraldi / Robert Woods 
04.02. "Degueyo" (Für Dollar ins Jenseits)                             Giuseppe Vari
10.03. "La muerte cumple condena" (100.000 Dollar für einen Colt)  Joaquin Luis R. Marchent
10.03. "Un dollaro di fuoco" (Keinen Dollar für dein Leben)    Nick Nostro / Miguel de la Riv
16.03.  "Per mille dollari al giorno" (Für tausend Dollar pro Tag)        Silvio Amadio
16.03. "3 colpi di Winchester per Ringo" (3 Kugeln für Ringo) Emimmo Salvi / Gordon Mitchell
16.03. "Sette dollari sul rosso" (Django - Die Geier stehen Schlange) 
                                                                        Alberto Cardone / Anthony Steffen / Fernando Sancho
18.03. "Ringo del Nebraska" (Nebraska Jim)              Mario Bava / Ken Clark
25.03. "La venganza de Clark Harrison" (Die ganze Meute gegen mich)   José Luis Madrid
06.04. "Django"                                                                     Sergio Corbucci / Franco Nero 

 












08.04. "Sette magnifiche pistole" (Sancho - Dich küsst der Tod) Romolo Guerrieri / Fernando Sancho
06.05. "Uccidete Johnny Ringo"                                  Gianfranco Baldanello / Bret Halsey
15.07. "Johnny Oro" (Ringo mit den goldenen Pistolen)   Sergio Corbucci / Mark Damon  
23.07. "Cinque dollari per Ringo"                                       Ignacio F. Iquino / Frank Wolff
01.08. "La Colt è la mia legge" (Stirb aufrecht, Gringo!)         Alfonso Brescia    
06.08. "Per il gusto di uccidere" (Lanky Fellow - der einsame Rächer) Tonino Valerii / George Martin
08.08. "Dos pistolas gemelas" (Sechs Kugeln für Gringo)    Rafael Romero Marchent
10.08. "Tempo di massacro" (Django - sein Gesangsbuch war der Colt) 
                                                                                          Lucio Fulci / Franco Nero / George Hilton
11.08. "Per qualche dollaro in meno"(Irren ist tödlich)             Mario Mattoli
11.08. "Johnny Yuma"                                                            Romolo Guerrieri
12.08. "Dinamite Jim"                                                          Alfonso Balcázar / Fernando Sancho
12.08. "Vaya con dios gringo"                                      Eduardo Mulargia / Glenn Saxson
22.08. "Djurado"                                                           Giovanni Narzisi / Dante Posani
25.08. "Yankee"                                                              Tinto Brass / Phillipe Lero
27.08. "Arizona Colt"                                                             Michele Lupo / Giuliano Gemma
28.08. "Texas, addio" (Django, der Rächer)                         Ferdinando Baldi / Franco Nero
01.09. "El rojo(El Rocho - der Töter)                                         Leopoldo Savona / Richard Harrison
09.09. "Un fiume di dollari" (Eine Flut von Dollars)               Carlo Lizzani / Henry Silva
07.10. "Per pochi dollari ancora" (Tampeko, der Dollar hat 2 Seiten) 
                                                                                      Giorgio Ferroni / Giuliano Gemma
12.10. "Sugar Colt" (Rocco, der Mann mit den zwei Gesichtern) Franco Giraldi / Jack Betts
12.10. "I cinque della vendetta" (Die unerbittlichen Fünf)   Aqldo Florio / Guy Madison
13.10. "Thompson 1880" (Schneller als 1000 Colts)    Guido Zurli / George Martin 
26.10. "Da uomo a uomo" (Die Rechnung wird mit Blei bezahlt)
                                                                                                        Giulio Petroni / Lee Van Cleef
28.10. "Django spara per primo" (Django - nur der Colt war sein Freund) 
                                                                         Alberto De Martino / Glenn Saxson / Fernando Sancho
25.11. "Navajo Joe"  (Kopfgeld:Ein Dollar)                   Sergio Corbucci / Burt Reynolds
29.11. "La resa dei conti"  (Der Gehetzte der Sierra Madre)
                                                       Sergio Sollima / Tomas Milian / Lee Van Cleef / Fernando Sancho
01.12. "Pochi dollari per Django" (Django kennt kein Erbarmen) Enzo G. Castellari / Anthony Steffen
07.12. "Quien sabe?" (Töte Amigo)         Damiano Damiani / Klaus Kinski / Gian Maria Volonté
18.12. "Mille dollari sul nero" (Sartana)                       Alberto Cardone / Anthony Steffen
22.12. "Uno sceriffo tutto d'oro" (Töte, Ringo, töte!)       Oswaldo Civirani
23.12. "Il buono, il brutto, il cattivo" (Zwei glorreiche Halunken) 
                                                                                        Sergio Leone / Clint Eastwood / Lee van Cleef

Der Name "L'amore in città" bezieht sich auf einen Episoden Film aus dem Jahr 1953, der erstmals Regisseure in Italien dazu brachte, ihre extra dafür geschriebenen und gedrehten Kurzfilme zu einem Gesamtwerk zu vereinen. Der Episodenfilm steht symbolisch für eine lange, sehr kreative Phase im italienischen Film, die in vielerlei Hinsicht stilbildend für die Kunstform Film wurde. Die intensive Genre-übergreifende Zusammenarbeit unter den Filmschaffenden war eine wesentliche Grundlage dafür.