Inhalt: Bruno (Vittorio Gassman) fährt mit seinem Cabriolet durch das verlassene Rom, dessen Bewohner wie üblich im heißen August das Weite gesucht haben. Zufällig sieht er durch ein geöffnetes Fenster den jungen Roberto (Jean - Louis Trintignant) und bittet ihn, eine Frau anzurufen, mit der er sich verabredet hatte, die er aber nicht antraf. Roberto bietet ihm an, in seine Wohnung zu kommen und selbst zu telefonieren. Vergeblich, wie sich bald herausstellt, aber Bruno nutzt die Gelegenheit, um Roberto zu überreden, ein Stück in seinem Cabriolet mitzufahren.
Anfangs reagiert der Student regelrecht erschrocken über das hohe Tempo, mit dem Bruno über die Straßen jagt, jede Verkehrsregel missachtend und ständig auf der Überholspur. Aber dieser lässt sich nicht beirren und entfernt sich immer weiter von Rom, nachdem er ein Auto mit zwei hübschen deutschen Touristinnen entdeckt hatte, denen er folgt...
Gleich zu
Beginn des Films fragt Bruno (Vittorio Gassman) den Studenten Roberto (Jean -
Louis Trintignant), während sie rasant in seinem Cabriolet unterwegs sind, ob
er "L'eclisse" (Liebe 1962) von Antonioni gesehen hätte. Noch bevor
dieser antworten kann, lobt Bruno den Film als wunderbare Einschlaf -
Droge. Diese
Anspielung auf den kurz zuvor entstandenen Film sollte Bruno als einen Menschen charakterisieren, für den Kultur nur
Zeitverschwendung ist. Gleichzeitig verstand sich die Bemerkung auch als Seitenhieb auf den künstlerisch ambitionierten Film,
der bei Kritikern einen höheren Stellenwert besaß als ein
komödiantisch angelegter Film wie "Il sorpasso", dessen gesellschaftkritischer Subtext weniger offensichtlich war. Dabei ist die inhaltliche Nähe beider Genre-Stile signifikant für das italienische Kino und seine weit verzweigten, Genre-übergreifenden Synergien.
Ausgehend
vom fast dokumentarischen Stil des Neorealismus, der als Reaktion auf den
Faschismus entstanden war, begannen sich die Stilmittel in der Darstellung der Realität Ende der 40er Jahre zu verändern. Auch auf Grund der Forderung
der neu gewählten christlichen Regierungspartei, politisch links orientierte Filme
nicht mehr finanziell zu unterstützen.
Werke wie "Riso amaro" (Bitterer Reis, 1949) oder "Miracolo a Milano" (Das Wunder von Mailand, 1951) mischten Kritik an Missständen mit Sentiment und Starkult zu einer unterhaltsamen Melange, ohne eine eindeutige politische Ausrichtung erkennen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Popularität an der Kinokasse zunahm und Hollywood sogar die Zusammenarbeit mit Vittorio de Sica suchte ("Stazione Termini" (Rom, Station Termini, 1953)).Regisseure wie Luchino Visconti, Roberto Rossellini oder Michelangelo Antonioni entwickelten den neorealistischen Stil individuell weiter, ohne sich einem politischen oder ästhetischen Diktat zu beugen. Parallel entstand in dieser Situation eine neue Stilrichtung, die ihre Gesellschaftskritik hinter unterhaltsamen, komödiantischen Geschichten verbarg. Neben Steno und Mario Monicelli, deren gemeinsame Arbeiten Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre die "Commedia all'italiana" entscheidend prägten, gehörten Regisseur Dino Risi und Autor Ettore Scola bis Ende der 70er Jahre zu den führenden Vertretern des Genres.
Werke wie "Riso amaro" (Bitterer Reis, 1949) oder "Miracolo a Milano" (Das Wunder von Mailand, 1951) mischten Kritik an Missständen mit Sentiment und Starkult zu einer unterhaltsamen Melange, ohne eine eindeutige politische Ausrichtung erkennen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Popularität an der Kinokasse zunahm und Hollywood sogar die Zusammenarbeit mit Vittorio de Sica suchte ("Stazione Termini" (Rom, Station Termini, 1953)).Regisseure wie Luchino Visconti, Roberto Rossellini oder Michelangelo Antonioni entwickelten den neorealistischen Stil individuell weiter, ohne sich einem politischen oder ästhetischen Diktat zu beugen. Parallel entstand in dieser Situation eine neue Stilrichtung, die ihre Gesellschaftskritik hinter unterhaltsamen, komödiantischen Geschichten verbarg. Neben Steno und Mario Monicelli, deren gemeinsame Arbeiten Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre die "Commedia all'italiana" entscheidend prägten, gehörten Regisseur Dino Risi und Autor Ettore Scola bis Ende der 70er Jahre zu den führenden Vertretern des Genres.
Risis Anfänge lagen im Neorealismus und führten 1953 zu einer Zusammenarbeit mit Antonioni beim Episodenfilm "L'amore in città" (Liebe in
der Stadt) - eine Entwicklung bis zur Komödie, die auch Suso Cecchi D'Amico vollzog, eine der einflussreichsten Autorinnen des italienischen Kinos. Ihren frühen Erfahrungen im Neorealismus ( "L' onorevole Angelina" (Abgeordnete Angelina, (1947)) folgte die Zusammenarbeit mit Antonioni bei den
Drehbüchern zu "I vinti" (Kinder unserer Zeit, 1953) und "Le amiche" (Die Freundinnen, 1955), bevor sie zur ständigen Partnerin von Luchino Visconti und Francesco Rosi wurde. Auch am Drehbuch von "I soliti ignoti" (Diebe haben's
schwer, 1958), mit dem Monicelli die "Commedia all'italiana" entscheidend voran trieb, wirkte sie mit. Die Querverbindungen zwischen Neorealismus, Drama und Komödie waren vielfältig.
Ettore
Scola, der mit Ruggero Maccari ein viel beschäftigtes Autoren-Duo in der 50er und 60er Jahren bildete, schrieb fast alle Drehbücher zu Antonio Pietrangelis Filmen, bis zu dessen frühem Tod 1968. Nach dem mehr dramatisch angelegten "Adua e le compagne" (Adua und ihre Gefährtinnen, 1960) wurden Filme wie "La parmigiana" ( Das
Mädchen aus Parma, 1963) oder "Io la conoscevo bene" (Ich habe sie gut
gekannt, 1965) zu klassischen Vertretern der "Commedia all'italiana" wie Dino Risis "Il sorpasso".
Mit Risi hatte Scola zuvor schon bei "Il mattatore" (Der Meistergauner, 1960) Erfahrungen gesammelt, ebenfalls mit Vittorio
Gassman in der Hauptrolle - eine Zusammenarbeit, die weit über
"Il sorpasso" hinauswirken sollte. Seine Verbundenheit mit Risi und Gassman,
aber auch mit Mario Monicelli, hielt viele Jahre und führte 1977 zu ihrem gemeinsamen Episoden-Film "I nuovi mostri" (Viva Italia!), der
sich als Weiterentwicklung von Risis "I mostri" (1963) verstand und
den Blick auf die neuen "Monströsitäten" der italienischen Gegenwart
warf.
Bei der Anspielung auf „L’eclisse“ handelte es sich entsprechend weniger um eine Kritik an Antonioni als um eine Charakterisierung Brunos. Als dieser später nach Sophia Loren gefragt wird, der damals populärsten
Schauspielerin in Italien, reiht er sie gelangweilt in die
Nähe der Attraktivität von etruskischen Gräbern ein. Bruno hat keinen Geschmack, sondern nur sein Vergnügen im Sinn.
Die Erwähnung Sophia Lorens in diesem Zusammenhang zielte auch auf die Vielzahl leichter italienischer Komödien, die in den 50/60er Jahren erfolgreich ein folkloristisches Italien-Klischee verbreiteten. Diese Sichtweise lässt sich auch am deutschen Verleih-Titel „Verliebt in scharfe Kurven“ ablesen, der mit der Bedeutung des Originaltitels „Il sorpasso“ nichts zu tun hatte, der auf ein "Überholmanöver“
anspielte - sei es konkret im Straßenverkehr oder in der italienischen
Gesellschaft, die sich Anfang der 60er Jahre nach einem Jahrzehnt des
Wirtschaftswachstums im permanentem Aufschwung befand. Der Kritiker der FAZ nutzte den unterschiedlichen Charakter der Filmtitel zu der Bemerkung „der Originaltitel
deute die positiven Seiten, während der deutsche Titel den Schwächen
entspräche“ - als ob er den gesellschaftskritischen Subtext von der komödiantischen Handlung trennen wollte. Und damit die Wesensart der "Commedia all'italiana" in Frage stellte.
Die Erwähnung Sophia Lorens in diesem Zusammenhang zielte auch auf die Vielzahl leichter italienischer Komödien, die in den 50/60er Jahren erfolgreich ein folkloristisches Italien-Klischee verbreiteten.
In Italien,
wo man die vielen Anspielungen auf den Alltag besser verstand, war „Il
sorpasso“ sowohl bei Kritikern wie Publikum sehr erfolgreich,
aber unabhängig von dem Wissen darüber, dass 1957 in Italien das
Verkehrsrecht eingeführt wurde - eine Erklärung für Brunos Ignoranz gegenüber den Verkehrsregeln - und erst ab 1970 Scheidungen möglich waren - der Grund, warum Bruno trotz jahrelanger Trennung noch mit seiner Frau verheiratet ist -
liegt eine Stärke des Films in seinen bis heute stimmigen Charakterzeichnungen der Geschlechterrollen.
Bruno und
Roberto sind sehr gegensätzlich angelegt. Während der Jüngere auch
während des heißen Sommermonats August, in dem Rom traditionell verlassen ist, brav für seine Jura –
Prüfung lernt, ist der etwa 40jährige Bruno in seinem Cabriolet unterwegs, um
sich mit einer Frau zu treffen. Ein erfolgloses Unterfangen. Ihre Begegnung ist
zufällig, aber folgerichtig, denn außer ihnen scheint sich Niemand
in dem ausgestorben wirkenden Stadtteil von Rom aufzuhalten. Erst bietet Roberto Bruno an, die Frau von seinem Telefon aus anzurufen. Vergeblich, worauf dieser den Studenten überredet, mit ihm ein Stück im Cabriolet zu fahren.
Die Leere
der Stadt steht symbolisch für die innere Einsamkeit der Männer. Bei Roberto wirkt sie selbst gewählt, auf
Grund seines Bemühens um einen erfolgreichen Studienabschluss, während Bruno
mit Aktionismus und eloquentem Gerede jeden Eindruck von Langeweile zu vertreiben versucht. Doch das Zusammenkommen dieser unterschiedlichen
Charaktere wäre nicht möglich, ohne ihre jeweilige Bedürftigkeit –
Roberto lässt sich, trotz der inneren Stimme der Vernunft, gerne von Bruno dazu
drängen, etwas zu erleben, während dieser Irgendjemanden braucht, der anwesend ist. Und schon bald befindet er sich mit seinem Lancia Aurelia
B24 wieder auf der Überholspur, jede Verkehrsregel missachtend, aber sein
Cabriolet ist nicht mehr neu und wirkt mit dem unlackierten
Kotflügel angeschlagen – ein Eindruck, den auch sein Fahrer vermittelt.
Vittorio
Gassman gelingt es großartig, einen Mann zu spielen, der ständig unter Strom steht, dessen Erfolgsattitüde sich als Täuschung herausstellt, der
rücksichtslos, oberflächlich und voller Vorurteile agiert und redet, aber
trotzdem sympathisch bleibt. Er ist gleichzeitig von einer entwaffnenden
Ehrlichkeit, spielt mit der eigenen Unzulänglichkeit, um im nächsten Moment
dieses Verhalten wieder für den eigenen Vorteil zu nutzen. Vordergründig
verkörpert er in seiner Bindungslosigkeit – er lebt schon lange von seiner Frau
und Tochter getrennt – und seinem hedonistischen Drang nach Selbstbestätigung,
den modernen Menschen und damit die Veränderungen in der italienischen
Nachkriegsgesellschaft, während der gut erzogene, bescheidene Roberto, der
weder einen Führerschein, noch eine Freundin hat, noch den altmodischen Gestus
eines geordneten Lebenswandels verfolgt.
Doch Scola,
Maccari und Risi ging es nicht um die Gegenüberstellung zweier Prototypen,
sondern um Komplexität. Als sie bei ihrer Tour, die sie von Rom in die Toscana
führt, bei Robertos Verwandten auftauchen, die dieser schon einige Jahre
nicht mehr gesehen hatte, zeigen sich erste Risse auch in dessen Wahrnehmung. Die
heile Welt, die er in Erinnerung hatte, und die ihm Vorbild war, wird zur
Vortäuschung falscher Tatsachen. Der Konservatismus der Anwesenden trieft
geradezu aus ihren Gesichtern, während Bruno ihn darauf aufmerksam macht, dass
eines der Kinder seiner Tante (Linda Sini) offensichtlich nicht von deren Mann,
sondern vom Verwalter, abstammt. Es zeigt sich, das Robertos bisheriges Leben nicht selbstbestimmt war, sondern geprägt von den Erwartungen seiner Umgebung. Das macht ihn empfänglich für
Brunos Aktionismus, obwohl er ihn gleichzeitig durchschaut, denn vieles, was Bruno ausspricht, entspricht seinem Inneren, wodurch es deutlich wird, das sie sich ähnlicher sind, als es vordergründig erscheint.
Begleitet
von zeitgenössischer Musik, tanzenden, feiernden und am Strand liegenden
Menschen, treiben sie durch ein Land, das Ferien macht, wobei sie auf einige Männer treffen, die in ihrer Selbstüberschätzung und nach wie vor vorhandenen Nähe zum faschistischen Gedankengut der Mussolini-Zeit, wesentlich unsympathischer wirken als die beiden unbestimmt durch die Gegend driftenden Protagonisten.
Auch wenn sie in „Il sorpasso“ scheinbar nur eine Nebenrolle einnehmen, ist ihre Reaktion entscheidend für das Charakterbild der Männer – die
Auch wenn sie in „Il sorpasso“ scheinbar nur eine Nebenrolle einnehmen, ist ihre Reaktion entscheidend für das Charakterbild der Männer – die
Als Bruno
von Roberto erfährt, das sich dessen Frauenkontakt auf die Schwärmerei für eine
junge Frau aus dem Haus gegenüber beschränkt, mit der er erst einmal gesprochen
hatte, amüsiert er sich noch über ihn, aber auch seine Erfolge bleiben weit hinter
seinen sprachlichen Ankündigungen zurück. Schon in Rom war er versetzt worden
und die Verfolgungsjagd zweier deutscher Touristinnen, die die beiden Männer
von Rom in die Toskana führte, endete ausgerechnet in dem Moment, als diese
anhalten. Bruno folgt ihnen noch auf das mondäne Grundstück, zieht sich dann aber
– auch zum Erstaunen der Frauen – plötzlich zurück. Man könnte annehmen, dass
die Frauen Bruno ablehnen, aber das ist nicht der Fall. Auch seine Frau
(Luciana Angiollilo), die er nachts in ihrem Haus überraschend besucht, hegt
keinen Groll gegen ihn, selbst als er es noch einmal ungeschickt bei ihr
versucht.
Zwischen
den Geschlechtern scheinen keine echten Beziehungen entstehen zu können. Die Frauen nehmen die Männer
nicht ernst und diese wollen nur Spaß haben. Wenn es nicht klappt, dann bleibt
immer noch das Auto, auf dem die Priorotät liegt. Die einzige Ausnahme bildet für Bruno seine Tochter Lilly
(Catherine Spaak), die begleitet von einem deutlich älteren, wohlhabenden Mann
nach Hause kommt, den sie zu heiraten gedenkt. Bruno ist konsterniert, weil er
seine Position als Vater in Frage gestellt sieht, obwohl er als solcher
praktisch kaum vorhanden war. Als er am nächsten Tag den zukünftigen Bräutigam
beim Tischtennis schlägt, worüber auch seine Tochter jubelt, ist die Welt für
ihn wieder in Ordnung. Die Tragik liegt nicht etwa in der Oberflächlichkeit der
Beziehungen, die durchaus von Sympathie geprägt sind, sondern darin, diese gar
nicht mehr in Frage zu stellen. Auch Lilly redet nicht von Liebe, sondern
einzig Aspekte wie Sicherheit und Status bleiben letztlich für Jeden von
Bedeutung, so unterschiedlich die Ansprüche sonst sind.
Wie weit
der Film von einer typischen Komödie und von deren Erwartungshaltung entfernt ist, wird an Roberto deutlich,
der sich als Gegenpol zu Bruno anböte. Trintignant, der in vielen Filmen dieser Zeit als
jugendlicher Liebhaber besetzt wurde („Estate violenta“, (Wilder Sommer, 1959)),
begegnet auch in „Il sorpasso“ einigen jungen Frauen, aber diese zeigen an ihm
nie wirklich Interesse. Sehr schön wird das in einer Szene deutlich, als sich
Roberto erstmals wagt, eine Frau anzusprechen, die er an dem kleinstädtischen
Bahnhof antrifft. Er stellt sich keineswegs ungeschickt an und sie flirtet mit
ihm, aber dann entfernt sie sich ohne weitere Worte, weil ihr Bruder sie abholt - normalerweise kein Grund, um einen Flirt abzubrechen. Trotz dieser
offensichtlichen Erfolglosigkeit bei den Frauen, verlieren die beiden Männer nur selten
ihre gute Laune – im Gegenteil, als sie wieder rasend auf der Überholspur
unterwegs sind, spricht Roberto von den schönsten zwei Tagen seines Lebens.
„Il sorpasso“ gelang ein sehr genaues Porträt Italiens Anfang der 60er Jahre mit vielen Anspielungen auf den damaligen Zeitgeist und geprägt vom Wandel der Gesellschaft. Scola und Risi konnten noch nicht ahnen, das die technische und wirtschaftliche Entwicklung die Unterschiede zwischen den Staaten weiter nivellieren würde, weshalb die hier beschriebenen Charakterzüge - von einzelnen lokalen Eigenheiten einmal abgesehen - bis heute aktuell blieben.
„Il sorpasso“ gelang ein sehr genaues Porträt Italiens Anfang der 60er Jahre mit vielen Anspielungen auf den damaligen Zeitgeist und geprägt vom Wandel der Gesellschaft. Scola und Risi konnten noch nicht ahnen, das die technische und wirtschaftliche Entwicklung die Unterschiede zwischen den Staaten weiter nivellieren würde, weshalb die hier beschriebenen Charakterzüge - von einzelnen lokalen Eigenheiten einmal abgesehen - bis heute aktuell blieben.
Die damalige
Kritik, der Film würde sich mit dem Tod eines der Protagonisten vor einer
Lösung drücken, wirkt aus heutiger Sicht geradezu absurd, denn keinen Moment vermittelt „Il
sorpasso“ den Eindruck, als gäbe es die Möglichkeit einer Katharsis. Und das vielen Betrachtern des Films in Deutschland der Tod Robertos am Ende dieser Komödie unpassend und
überraschend vorkam, lässt nur deutlich werden, wie sehr sie selbst dem
Charakter der Protagonisten ähneln. Die Tragik lag nicht in seinem Tod, sondern in dessen Bedeutungslosigkeit aus der Sicht seiner abgestumpften Umgebung.
"Il sorpasso" Italien, Frankreich 1962, Regie: Dino Risi, Drehbuch: Ettore Scola, Ruggero Maccari, Dino Risi, Darsteller : Vittorio Gassman, Jean-Louis Trintignant, Catherine Spaak, Claudio Gora, Luciana Angiolillo, Laufzeit : 100 Minuten
"Il sorpasso" Italien, Frankreich 1962, Regie: Dino Risi, Drehbuch: Ettore Scola, Ruggero Maccari, Dino Risi, Darsteller : Vittorio Gassman, Jean-Louis Trintignant, Catherine Spaak, Claudio Gora, Luciana Angiolillo, Laufzeit : 100 Minuten
weitere im Blog besprochene Filme von Dino Risi:
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